Kinder- und Jugendärztliche Gemeinschaftspraxis
D. Aschoff-Franke & J. Krüger-Holtermann
Krefelder Strasse 5
D-47918 Tönisvorst
Telefon: +49 2151 701033
http://www.kinderaerzte-toenisvorst.de

Anton Anton

Zunächst einige grundsätzliche Bemerkungen zum Thema "Impfungen"

Im Laufe seines Lebens macht jeder Mensch zahlreiche Infektionskrankheiten durch. Besonders Säuglinge und Kleinkinder erwerben dadurch einen Schutz für ihr weiteres Leben, denn die Körperabwehr muss den Umgang mit Krankheiten erst "erlernen". Prinzipiell ist es also gar nicht schlimm, sondern sogar wichtig, wenn Kleinkinder viele (banale) Erkrankungen durchmachen. Leider sind aber nicht alle dieser Krankheiten harmlos. Einige der sog. "Kinderkrankheiten" können sehr schwer verlaufen oder bleibende Schäden hinterlassen. Deshalb bieten wir Kinder- und Jugendärzte Schutzimpfungen gegen diese Erkrankungen an. Auf diese Weise das Auftreten weitgehend verhindert oder zumindest der Krankheitsverlauf und mögliche Komplikationen deutlich abgeschwächt werden.

Genauere Informationen zu den Erkrankungen, gegen die geimpft werden kann, finden Sie in unseren Praxis-Ratgebern "Impfung 6fach" und "MMRV-Impfung". Den von der ständigen Impfkomission in Berlin vorgeschlagenen Zeitplan für eine umfassende Immunisierung finden Sie hier.

Diese Informationen sollen Ihnen als Entscheidungshilfe dienen, welche Impfungen Sie bei Ihrem Kind durchführen lassen wollen. Weitere Fragen sollten Sie in jedem Fall mit uns im Aufklärungsgespräch persönlich besprechen, da unsere Praxis-Ratgeber natürlich nur einen Überblick über den komplexen Sachverhalt geben können.

Wie wirken Impfungen eigentlich?

Die meisten Impfungen sind sogenannte "aktive Impfungen". Das heißt, dass der Körper durch die Impfung selber ("aktiv") lernt, in Zukunft mit der entsprechenden Erkrankung selbstständig fertig zu werden und bei einer Ansteckung den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Diese Impfstoffe enthalten entweder Bestandteile der Krankheitserreger (oder der von Ihnen gebildeten Giftstoffe), die so verändert sind, daß sie keine eigenständige Erkrankung auslösen können (sog. "Totimpfstoffe"). "Lebendimpfstoffe" hingegen enthalten abgeschwächte, vermehrungsfähige Krankheitserreger, die im Kind eine sog. "Impf-Erkrankung" hervorrufen. Diese Impf-Erkrankungen sind in aller Regel sehr schwach, nicht ansteckend (im Gegensatz zur früher verabreichten Polio-Schluckimpfung) und damit auch nicht besorgniserregend.

Bei einer  Impfung kann die Körperabwehr des Kindes also die Krankheitserreger oder Giftstoffe in einer abgeschwächten Form "kennenlernen", ohne dass es hierzu selbst krank werden muss. Dennoch findet natürlich im Körper des Kindes ein "Abwehrkampf" statt. So erklären sich die gelegentlichen Nebenwirkungen der Impfungen, vor allem Abgeschlagenheit, Quengeligkeit und manchmal auch etwas Fieber. Die Körperabwehr wird ja nicht ausgeschaltet, sondern durch die Impfung aktiviert. In den meisten Fällen sind mehrere Impfungen in bestimmten Abständen erforderlich, um einen vollen Schutz zu erreichen. Einen Plan über den sinnvollen zeitlichen Ablauf der wichtigen Schutzimpfungen finden Sie hier.

Welche Nebenwirkungen oder Risiken sind zu erwarten?

Bei fast allen Impfungen kann es in etwa 2 - 5% der Fälle in den folgenden Stunden und Tagen zu einer leichten Beeinträchtigung des Wohlbefindens, Quengeligkeit und manchmal zu erhöhten Körpertemperaturen kommen. Hohes Fieber ist aber sehr selten. Bei Temperaturen bis 39.5°C sollten Sie ihr Kind nur gut beobachten, Überhitzung durch zu warme Kleidung vermeiden und regelmäßig Fieber messen. Bei höheren Temperaturen empfiehlt es sich jedoch, das Fieber zu senken. Tips hierzu finden Sie in unserem Praxis-Ratgeber "Fieber". Sollte Ihr Kind allerdings schon einmal einen sog. Fieberkrampf erlitten haben, sollten Sie die Körper-Temperatur schon ab 38.5°C senken! Beachten Sie in diesem Fall bitte auch unseren Ratgeber "Fieberkrämpfe". Bei manchen Impfungen kann es vorübergehend zu Rötungen, Schwellungen oder leichten Schmerzen an der Impfstelle kommen. Hier hilft oft schon das Auflegen eines "Kühl-Akkus" auf die betroffene Stelle. Bei starken Schmerzen ist ggf. die Gabe von Paracetamol sinnvoll. Gelegentlich können sich in der Haut kleine Knötchen (Granulome) bilden. Sehr selten sind allergische Reaktionen (meist auf Zusätze in den Impfstoffen). Bei den "Lebendimpfungen" kann darüber hinaus (nach entsprechender Inkubationszeit, bei Masern z.B. nach 10 Tagen) eine sogenannte Impf-Erkrankung (deutlich abgeschwächte Form der zu impfenden Krankheit) auftreten.

Ernsthafte Nebenwirkungen sind extrem selten, können aber insbesondere bei den Lebendimpfungen theoretisch auftreten. Wir klären  vor jeder Impfung auch hierüber auf. Grundsätzlich gilt, daß wir eine Impfung nur dann empfehlen und durchführen, wenn die Risiken der Erkrankung erheblich höher als die der Impfung sind. Genaue Informationen zu den Nebenwirkungen der einzelnen Impfungen erhalten Sie in den entsprechenden Praxis-Ratgebern  "Impfung 6fach" und "MMRV-Impfung" und natürlich im Aufklärungsgespräch mit uns.

Wann kann mein Kind geimpft werden?

Den empfohlenen Zeitplan für die Impfungen finden Sie auf unserer Seite  "Impfplan". Grundsätzlich sollten Kinder zum Zeitpunkt einer Impfung nicht akut krank sein, da sich die Körperabwehr dann ganz auf die Abwehr der Erkrankung konzentrieren soll. Fiebernde Kinder werden daher in der Regel nicht geimpft. Abklingende leichtere Infektionen wie Luftwegsinfekte sind jedoch kein Grund, auf eine Impfung zu verzichten. Wir untersuchen Ihr Kind prinzipiell vor jeder Impfung - im Zweifelsfall werden wir sie dann um eine kurze Zeit verschieben. Bei Kindern mit bestimmten Grunderkrankungen gelten für manche Impfungen besondere Einschränkungen oder Empfehlungen. Wenn dies auf Ihr Kind zutrifft, werden wir dies mit Ihnen besprechen.

Was tun, wenn Impfungen "verpaßt" wurden?

Der oben angesprochene Zeitplan, insbesondere die Abstände zwischen den ersten Impfungen, sollte möglichst eingehalten werden. Es kann jedoch immer einmal zu Verzögerungen kommen. Meistens sind diese nicht problematisch. Es kann jedoch sein, dass der Impfschutz dann noch gar nicht oder noch nicht voll besteht. Unterschritten werden dürfen die empfohlenen Abstände zwischen den Impfungen allerdings nicht, da es sich hierbei um Mindest-Abstände handelt. Sprechen Sie uns bitte an, damit wir im Bedarfsfall gemeinsam einen neuen Plan aufstellen können! Sie sollten nicht riskieren, dass Ihr Kind dauerhaft ohne ausreichenden Schutz bleibt.

Sind Impfungen heute überhaupt noch notwendig?

Diese Frage können wir ganz klar mit "Ja!" beantworten! Die Medizin hat auf vielen Gebieten in den letzten Jahrzehnten grosse Fortschritte gemacht. Viele Krankheiten scheinen ihren Schrecken verloren zu haben. Dies verdanken wir aber auch den Schutzimpfungen, die in Deutschland früher gefürchtete Krankheiten wie Kinderlähmung und Diphtherie fast vollständig ausgerottet haben. Heute kennt kaum jemand noch Kinder, die an Masern oder Keuchhusten verstorben sind. Bei nachlassender Impfbereitschaft werden diese Krankheiten, die in anderen Ländern noch heute zu Epidemien führen, auch bei uns bald wieder vermehrt auftreten. In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion z.B. sterben heute schon wieder jährlich mehrere Hundert Menschen an Diphtherie, gegen die es einen einfachen und sicheren Impfschutz gibt!

Weitere Informationen finden Sie hier:

 

Impfkalender

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Impfkalender

Nach den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkomission (STIKO).
Stand: Juli 2006
Quelle: Deutsches grünes Kreuz